Erstmals kommen drei Organisationen zu einem Kongress zusammen, die sich dem Erzählen widmen: Die EMG, die SMG und der VEE. Wir wollen diese Tatsache nicht nur einfach feiern, sondern nehmen sie zum Anlass, uns mit dem Erzählen an sich zu beschäftigen. Dabei betrachten wir es auf wissenschaftlicher, gesellschaftlicher, künstlerischer und praktischer Ebene.
Erzähler ohne Publikum? Sind ein Nichts. Publikum ohne Erzählende? Fällt ins Nichts. Die alltäglich nötige Kommunikation ist dem Menschen vermutlich immer schon zu wenig gewesen. Unsere Vorstellungskraft macht uns zu erzählenden Wesen. Wir können nicht anders, als Erlebtes, Ausgedachtes, Gehörtes weiterzugeben.
Was geschieht in diesem Prozess physisch, psychisch, sozial? Welche Funktion hat das Erzählen zu verschiedenen Gelegenheiten – etwa in existentiellen Notlagen im Vergleich zu komfortablen Situationen? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Kulturen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart? Wie kann Erzählen zum demokratischen Prozess beitragen? Wie steht es aktuell um das Erzählen? Und wie verhält es sich mit den Erzählstoffen – was bleibt, was wandelt sich? Was erhoffen wir uns, was wünschen wir uns, was streben wir an?
Welche Rolle spielen die Erzähler und Erzählerinnen selbst? Zu welchen Anteilen sind sie Künstlerinnen, Prediger, Pädagogen, Psychologinnen, Narzissten, Demagogen, Clowns ... ? Wie gehen sie mit ihren Stoffen um? Welche Rolle spielt das Publikum? Wie kann das künstlerische Erzählen das biografische Erzählen stimulieren, sprich: wie werden Zuhörende zu Erzählern und Erzählende zu Zuhörern?
Die EMG und die SMG sind dem Märchen verpflichtet. Mit ihrem Engagement für die Anerkennung des Märchenerzählens als immaterielles Kulturgut setzt sich die EMG in besonderer Weise für die Pflege dieser Kunstform ein. Die SMG pflegt neben dem Märchenerzählen besonders auch das Erzählen von Sagen. Der VEE bewegt sich zwischen den verschiedenen Gattungen – freie und traditionelle Stoffe verbinden sich in unterschiedlicher Weise. Wie lassen sich die jeweils eigenen Schwerpunkte miteinander verbinden? Welche Impulse können Märchen und Sagen geben, welche Schätze beinhalten das Biographische Erzählen, das Erzählen aus dem Stehgreif oder die Verbindung des Erzählens mit anderen Kunstformen?
Unsere Gäste erwartet ein interaktiver Kongress. Fundierte Vorträge gehen Hand in Hand mit Workshops, dem einen oder anderen Rollenwechsel und dem vertieften Kennenlernen unterschiedlicher Erzählformate.
Herzliche Grüße vom Organisationsteam – wir freuen uns auf Euch!
Kontakt: info@maerchen-emg.de (EMG-Büro)
Kontakt bei technischen Fragen/Fehlern: technik@erzaehlerverband.org (Chnutz)